A9 Simplon Galerie Engi: Bau­liche Mass­nahmen und Moni­toring zum Schutz der Galerie – Im Juni 2024 ver­schüttete ein gros­ser Mur­gang die Gale­rie Engi auf der Süd­seite der A9 Simplon auf mehre­ren hun­dert Metern. Für die Auf­räum­arbei­ten war der Ab­schnitt für mehrere Tage gesperrt, die Gale­rie hat jedoch keine Schäden davon­getragen. In Folge die­ses Ereig­nisses wurden baul­iche Mass­nahmen zur Ver­stär­kung der Gale­rie an die Hand genommen. Diese konnten nun abge­schlossen werden. Damit ist die Gale­rie gut gegen Mur­gänge und Stein­schläge geschützt. Nach dem Ereig­nis wurde inner­halb weni­ger Tage ein Moni­toring- und Alar­mierungs­system ein­gerichtet. Dieses lie­fert wich­tige Erkennt­nisse zu den Prozes­sen am Berg.
Online Version
 
 

A9 Simplon

Newsletter 4. November 2025
Texte français – cliquez ici!

A9 Simplon Galerie Engi: Bau­liche Mass­nahmen und Moni­toring zum Schutz der Galerie

Im Juni 2024 ver­schüttete ein gros­ser Mur­gang die Gale­rie Engi auf der Süd­seite der A9 Simplon auf mehre­ren hun­dert Metern. Für die Auf­räum­arbei­ten war der Ab­schnitt für mehrere Tage gesperrt, die Gale­rie hat jedoch keine Schäden davon­getragen. In Folge die­ses Ereig­nisses wurden baul­iche Mass­nahmen zur Ver­stär­kung der Gale­rie an die Hand genommen. Diese konnten nun abge­schlossen werden. Damit ist die Gale­rie gut gegen Mur­gänge und Stein­schläge geschützt. Nach dem Ereig­nis wurde inner­halb weni­ger Tage ein Moni­toring- und Alar­mierungs­system ein­gerichtet. Dieses lie­fert wich­tige Erkennt­nisse zu den Prozes­sen am Berg.

 A9 Simplon Galerie Engi
Die bau­lichen Mass­nahmen zum Schutz der Galerie Engi sind abgeschlossen.

Am Wochen­ende vom 29./30. Juni 2024 kam es im ganzen Kan­ton Wallis zu massi­ven Unwettern. Dabei ereig­nete sich über der Gale­rie Engi, die sich auf der A9 Simplon zwischen der Pass­höhe und der Gemein­de Simplon Dorf befindet, ein grosser Mur­gang mit rund 10 000 m3 Material. Ein Teil des Mur­gang­materials drang über die tal­seitigen Öffnungen in die Gale­rie und ver­schüttete diese auf einer Länge von rund drei­hundert Metern. Der Ab­schnitt war für die Auf­räum­arbeiten für mehrere Tage gesperrt, die Gale­rie hat jedoch keinen Schaden genommen.

Bauliche Massnahmen

Beobachtungen zeig­ten weiter­hin Bewe­gung am Berg und da­mit eine er­höhte Ge­fahr von wei­teren Mur­gängen und Stein­schlägen. Als erste Sofort­massnahme wurde des­halb die Gale­rie mit Holz­stämmen ver­stärkt, um die Trag­last bei Murgang­ablagerungen auf der Gale­rie zu er­höhen und die Öffnungen mit Holz­elementen ver­schlossen, um das Ein­dringen von Murgang­material zu verhindern. Weiter wurden mit dem Schutt­material Dämme zur geziel­ten Lenkung von wei­teren mög­lichen Mur­gängen erstellt. In einem zwei­ten Schritt wurden im gefähr­deten Be­reich die Galerie­decke und -rück­wand massiv mit Beton ver­stärkt sowie die Gale­rie perma­nent mit Beton verschlossen. Ausser­dem wurden perma­nente Dämme auf und unter­halb der Gale­rie erstellt. Diese Arbei­ten starteten Anfang September 2024 und konnten nun Ende Oktober 2025 abge­schlossen werden. Bereits im Juli dieses Jahres konnte die ein­spurige Bau­stellen­verkehrs­führung aufge­hoben werden. Durch diese Mass­nahmen ist die Gale­rie nun gut gegen Mur­gänge und Stein­schläge ge­schützt und somit die Sicher­heit und Verfüg­barkeit dieser National­strasse lang­fristig gewährleistet.

Monitoring- und Alarmierungssystem

Der Berg ober­halb der Engi­galerie ist histo­risch nicht für Mur­gänge bekannt. Erst ab 2023 konnte eine er­höhte Akti­vität fest­gestellt werden. Es fan­den des­halb regel­mässige Bege­hungen und Flüge statt. In Hin­blick auf die erwar­teten Un­wetter Ende Juni 2024 wurde eine perma­nente Beo­bachtung ein­ge­richtet, um bei einem grösseren Ereig­nis sofort rea­gieren zu können. Der ein­ge­tretene grössere Mur­gang hat die Richtig­keit dieser Mass­nahme bestätigt. Da der Berg nach dem Ereig­nis weiter­hin in Bewe­gung war, wurde be­reits in der Folge­woche ein erstes Moni­toring- und Alar­mie­rungs­system eingerichtet. Dieses System wurde in den letz­ten Mona­ten weiter verfeinert.

Monitoringsystem

Mit GPS-Sensoren, Radar, Kameras und Wetter­stationen lassen sich die Bewe­gungen am Berg in Zusammen­hang mit Wetter­daten wie Nieder­schlags­menge und Tempe­ratur ver­gleichen. Dadurch wer­den wich­tige Erkennt­nisse über die Pro­zesse am Berg gewonnen, was eine detail­liertere Risiko­analyse ermöglicht.

Alarmierungssystem

Verschiedene Kompo­nenten wie ein Stein­schlag­radar, ein Pegel­radar oder eine Reiss­leine erkennen Mur­gänge und Stein­schläge, die eine Ge­fahr für die Gale­rie dar­stellen können. Wurde eines dieser Systeme akti­viert, schalte­ten daran ange­schlos­sene Ampel­anlagen auto­matisch auf Rot und hiel­ten den Ver­kehr so vor der Gefahren­zone an. Hatte die Gale­rie durch das Ereig­nis keinen Schaden genommen, wurde die Strasse nach einer Kontrolle wieder geöffnet.

Weiteres Vorgehen

Mit dem Fertig­stellen der bau­lichen Mass­nahmen ist die Gale­rie gut gegen Mur­gänge und Stein­schläge geschützt. Als Rest­risiko bleibt, dass sich ein sehr grosser Fels löst, auf dem Weg nach unten nicht in mehrere Teile zer­springt, auf die Gale­rie stürzt und diese durchbricht. Dieses Risiko ist aller­dings als gering ein­zu­schätzen. Die Erfah­rungen der letzten Monate zeigten, dass es bei der Ampel­anlage zu rela­tiv vielen Fehl­alarmen gekommen ist bei Ereig­nissen ohne Ge­fahr für Ver­kehrs­teil­nehmende. Da das Rest­risiko für die Infra­struktur und die Ver­kehrs­teil­nehmenden auf ein gleiches Niveau ge­senkt werden konnte wie andern­orts, ist die Ampel­anlage zurzeit ausser Betrieb. Das Moni­toring­system läuft hin­gegen weiter­hin, um so wei­tere Erkennt­nisse über die Pro­zesse am Berg zu gewinnen.

 
Newsletter abonnieren
 

Mit diesem Newsletter informiert Sie das Bundesamt für Strassen (ASTRA) über die Sanierungs­arbeiten an der A9 Simplon. Sie sind als Abonnent/in auf unserer Adressliste eingetragen.

Bitte leiten Sie dieses Mail allen Personen und Institutionen weiter, die am News­letter interessiert sein könnten.

Newsletter abonnieren

Newsletter abbestellen

© 2013 – 2025   Impressum   Kontakt